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 Quierschied - seine Geschichte und seine Eigenart

Die Abweichungen der Quierschieder Mundart vom Hochdeutschen

A. Wortbildung
    a) Selbstlaute
Mundart: hochdeutsch:
Wert Wirt
Hert Hirt
Gescherr Geschirr
Gebeß Gebiß
Gewenn Gewinn
Senn Sinn
Kend Kind
Wend Wind
Kesse Kissen
erre irren
klerre klirre
er schelt er schilt
du bescht du bist
er es er ist
du lescht du liest
er lest er liest
les (sprich ä) lies
met mit
net nicht
   
2. Die Mundart kennt kein ü. Aus ü wird oft i
Mundart: hochdeutsch:
Grieß Grüße
Fieß Füße
Gemies Gemüse
Bliemche Blümchen
Gemiet Gemüt
Gebliet Geblüt
Bliet Blüte
Kimmel Kümmel
Kieh Kühe
schiere schüren
hiere hüten
fiere führen
schmicke schmücken
glierig glühend
wierig wütend
sieß süß
kihl kühl
grin grün
   
3. Das hochdeutsche ü hat in der Mundart oft ein e
Mundart: hochdeutsch:
Ferscht Fürst
Werd Würde
Scherz Schürze
Berscht Bürste
Werscht Würste
Schessel Schüssel
Menz Münze
Helf Hülfe
ferchte fürchten
kesse küssen
messe müssen
kerze kürzen
becke bücken
glecklich glücklich
werdig würdig
aber:
Hoord Hürde
 
4. Das hochdeutsche ö kennt die Mundart nicht, nur ein e
Mundart: hochdeutsch:
Kenig König
versehne versöhnen
Schenhed Schönheit
stere stören
Kerper Körper
reschde rösten
Heh Höhe
scheen schön
Rehr Röhre
bleed blöde
Sehn Söhne
hecher höher
 
5. Das hochdeutsche au wird in der Mundart oft zu einem a
Mundart: hochdeutsch:
Lab Laub
laafe laufen
Glawe Glaube
Auslaaf Auslauf
Haptsach Hauptsache
kaafe kaufen
Kaaf Kauf
erlaawe erlauben
behaapte behaupten
aach auch
Boom Baum
Soom Saum
aber: Boom-Baum, Soom-Saum

Im allgemeinen bleibt das au, z.B.:
Mundart: hochdeutsch:
rauwe rauben
saufe saufen
Trauwel Trauben
graule  graulen
 

6. Die Mundart kennt selten das ei. Dafür heißt es meist ä

Mundart: hochdeutsch:
Bän Beine
hämlich heimlich
Beschäd Bescheid
rän (rähn) rein
ze läd zuleide
häle heilen
däle teilen
ä Haus ein Haus
Läder Leiter
klän klein
Mänung Meinung
äns eins
käner keiner
nein
 

7. Sehr oft wird das ei wie e-i gesprochen

Mundart: hochdeutsch:
Schre-iner Schreiner
me-in mein
We-ire Weiden
de-in dein
Rhe-in Rhein
Le-im Leim
Fe-il Feile
fe-in fein
Sche-in Schein
fe-iere feiern
le-iere leiern
we-ise weisen
 

8. Hochdeutsches langes a wird oft zu einem offenen o

Mundart: hochdeutsch:
Schlof Schlaf
Schnoke Schnaken
Nome Name
Some Samen
Rohme Rahmen
Bohn Bahn
fro'e fragen 
sohn  sagen 
trohn  tragen 
mole  malen 
gebrot  gebraten 
ä (n) mo einmal 
Manchmal bleibt das lange a: Da-Tag, Schal-Schale, gesaat - gesagt, Saal, bezahlt, kahl usw. 
 

9. Hochdeutsches u vor nd wird zu o

Mundart: hochdeutsch:
Grond Grund
Bond Bund
gesond gesund
rond rund
geschonn geschunden
gebonn gebunden
gefonn gefunden
Pond Pfund
Spond Spund
Wonn Wunde
Konne Kunde
on und
aber: Hund bleibt Hund
 

10. Hochdeutsches eu wird oft ei

Mundart: hochdeutsch:
Leit Leute
Feier Feuer
Kreider Kräuter
heit heute
leide läuten
Freid Freude

Mitlautwechsel

 

Aus dem Buch 'Quierschied - seine Geschichte und seine Eigenart'

 

 

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