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Papier,
Holzpulpe, Leim und andere
Beimengungen wie Lumpen, Brot, Tierknochen, Knochenasche, Mehl, Gips,
gekochtes Sägemehl in Mischungen, die von den Herstellerfirmen geheim
gehaltenen wurden, bildeten die Grundlage für das Material Papiermaché
bzw. Mischmasse. Diese Masse wurde in Formen gedrückt und dann aneinander
gefügt. Oft dienten Holzleisten als Stütze. Puppen dieser Art sind auch
unter dem Begriff "Biedermeier-Puppen" bekannt, da sie um
1820/1830 in großer Zahl hergestellt wurden. Die Produktion wurde Anfang
des 20. Jahrhunderts ganz eingestellt. Es finden sich nur Schulterköpfe oder
Brustblattköpfe. Die aufgemalte Haarfarbe war immer schwarz oder braun
und die Körper bestanden aus Stoff oder Ziegenleder. Die Arme waren aus
Holz oder hatten im Leder abgenähte Finger. Die Beine wiesen
normalerweise keine Kniegelenke auf. Es gab auch Puppen mit eingesetzten
Glasaugen und Perücken. Zur Verbesserung des Erscheinungsbildes wurde das
Papiermaché auch mit einer Wachsschicht überzogen. Diese Puppen weisen
oft feine Risse auf. Ein bekannter Hersteller war Motschmann (man spricht
vom Motschmann-Typ), die wachsüberzogenen Köpfe hatten dunkle,
emaillierte Augen ohne Iris. Diese Puppenart wurde auch in England
hergestellt. Papiermachéköpfe waren die billigere Alternative zu Parian-
und Biskuitköpfen.
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