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Verliebt in die
Traumstadt Paris
Von
Erhard Schwambach
Bringt man die Metropolen der Welt
der Schönheit nach in eine Rangfolge, so steht Paris: "La Capitale", zweifelsfrei ganz oben. Die Stadt der Kunst und Kultur,
der Mode, der einmaligen Architektur, der exquisiten Gastronomie, und
die Stadt des "savoir vivre". Glaubt man den unzähligen Liedern,
Chansons und Schnulzen, so gehören zur weiteren Auflistung: Stadt der
Liebe, des Amüsements und der ausgelassenen Lebensfreude. Diese Stadt
lebt, ist quirlig und nimmermüde, rund um die Uhr, tagein, tagaus.
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Etwas dran ist schon an dem Klischee, das diesem inzwischen 10 Millionen
Einwohner zählenden Gebilde vorauseilt.
Zugegeben, die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen bewirken schon
Seltsames, nicht nur in der stadteingebundenen reichen Natur.
So
wie die Bäume und Sträucher ihr grünes Blätterkleid anlegen, so
luftig und farbenfroh gestaltet sich das Leben auf den Boulevards und
Avenues. Die berühmten Terrassencafés demontieren die schützenden
Winterglaswände. Sozusagen auf dem Trottoir trifft man sich wieder zum "Café-au-lait", zum
"Petit Noir" - dem beliebten Espresso,
schwarz und recht bitter -, einem Gläschen Wein, dem "Petit Blanc
oder Rouge", oder zum "Apéritif". Die breiten Gehsteige der "Grand Boulevards" füllen sich mit
kokett gekleideten Pärchen und die Menschenschlangen vor den Kinos,
Theatern und Museen werden größer und bunter. Fast über Nacht wird
die von jeher internationale Stadt superpolyglott, besonders bei den
typischen Sehenswürdigkeiten.
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Tipp Nr.1: Lösen Sie sich bei erster Gelegenheit den Paris-Pass:
"Paris-Visite".
Mit dieser kleinen schwarzen Karte können Sie beliebig oft in der
Metro fahren und umsteigen - auch mit den RATP-Bussen
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Buchen Sie jedoch ruhig eine der organisierten Stadtrundfahrten und
lernen Sie so die Hauptsehenswürdigkeiten kennen. Die bevorzugten speziellen Besichtigungsobjekte nehmen Sie dann
im Alleingang in Angriff.
So sehen und erfahren Sie alles vom berühmten 320 m hohen
Eiffelturm,
der für die Weltausstellung im Jahr 1889 erbaut wurde. Der Rundblick
von hoch oben auf das unendliche Häusermeer ist atemberaubend.
Vielleicht leisten Sie sich auch einmal ein Abendessen im Restaurant "Jules Verne", das in der zweiten Etage mittels eines
Privatfahrstuhls zugänglich ist. Es bietet kulinarische Spitzenklasse.
Dieses besondere Erlebnis inklusive Panoramablick kann man für etwa 50
Euro pro Person genießen. Fotofans klettern hoch zum "Palais de
Chaillot", am Place du Trocadéro. Es lohnt sich. Es dürfte
weltweit der Platz sein, wo am meisten fotografiert und gefilmt wird.
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Sie besichtigen den
"Arc de Triomphe", den man ebenfalls besteigen
kann, und von dem man einen einmaligen Blick auf die sternförmig
ablaufenden "Avenues" und "Boulevards" hat, u.a. auf die
Prachtstraße, die achtspurige "Champs-Elysées", die weit unten am
imposanten "Place de la Concorde" endet. Dreht man sich auf
dem 50 Meter hohen Turm um 180 Grad, so erblickt man in Verlängerung
der "Avenue de la Grande Armée" das "Paris des
21.Jahrhunderts":
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La Défense.
Es war und ist noch eine Spielwiese futuristisch denkender Architekten
und der Besucher fällt von einer Superlative in die andere.
Stellvertretend für alle Bauwerke sei das neueste Pariser Wahrzeichen:
"L´Arche de la Défense" genannt, ein riesiger, offener, 100 Meter
hoher Kubus aus weißem Marmor, unter den man leicht die
Prachtkathedrale "Notre Dame" stellen könnte. Auch diese, ein
Meisterwerk der Gotik, auf einer der Seine-Inseln erbaut, liegt auf der
Route der Stadtrundfahrt; wie auch der "Opernplatz"; die von
Napoleon im griechischen Stil erbaute "Madeleine-Kirche"; das
sonderbare und herrliche Bauwerk hoch oben auf dem Montmartre-Hügel:
die Kirche von "Sacré-Cœur"; der gewaltige Kuppelbau des
"Panthéon",
in dem die großen Söhne der Nation begraben sind; und selbstverständlich
"Le Grand Louvre", wie das große Museumsgebäude nach der kürzlich
erfolgten Erweiterung heißt, und wo unter anderem das geheimnisvolle Lächeln
der Mona Lisa auf Sie
wartet.
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Und nicht weit davon, das anfangs sehr umstrittene, so gar nicht zum
althistorischen Stil passende "Centre Georges Pompidou". Und wirklich, es ist ein sonderbares, umgekrempeltes Gebilde, das
anscheinend nur aus Röhren, Plastik, Glas und Rolltreppen besteht; und
alles befindet sich außen.
Innen beherbergt Beaubourg, wie es auch genannt wird, u.a. diverse
Ausstellungsräume, eine Riesenbibliothek, das Nationalmuseum für
moderne Kunst, Boutiquen und Restaurationsbetriebe. Mit rund sieben
Millionen Besuchern pro Jahr ist es die Nummer 1 der Pariser
Freizeitangebote.
Ganz Paris liegt Ihnen zu Füßen!
Den schönsten Blick auf die Seinestadt haben Sie von der
Aussichtsterrasse des 209 m hohen "Montparnasse-Hochhauses".
Der schnellste Lift Europas bringt Sie in 38 Sekunden in das 56.
Stockwerk. Hier wird in regelmäßigen Ausstellungen die Geschichte der
Stadt erläutert. Drei Etagen höher genießen Sie das aufregende
Panorama von Alt- und Neu-Paris.
Und am Abend ist es reizvoll, mit dem Batobus, von der Seine aus Paris
und seinen historischen Stadtkern kennen zu lernen.
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Tipp Nr.2: Der Museums-Pass
für Sparfüchse:
Mit der
"Carte intermusée", einem Museums-Pass im Format einer Scheckkarte,
lassen sich bequem und preiswert rund 80 Museen in Paris und Umgebung
in die Tasche stecken -inklusive Triumphbogen und Schloss von
Versailles-. Statt lästigem Anstehen marschiert der
Museums-Pass-Besitzer an den oft endlosen Schlangen vorbei, geradewegs
in die Ausstellung. Das Museumsabonnement ist wahlweise für einen,
drei oder fünf Tage in allen größeren Metro-Stationen sowie im
Pariser Verkehrsamt erhältlich.
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Das sollten Sie zusätzlich
besichtigen:
Den Pariser
Untergrund:
Was auch immer Ihr Ziel ist, die Metro bringt sie hin. Wie ein
unterirdisches Spinnennetz hält ihr 172 km langes Tunnelsystem die
Stadt zusammen. Schon die hellerleuchteten, gekachelten,
buntplakatierten Stationen sind sehenswert. Und erst recht die Menschen.
Hier trifft sich Paris: Einheimische und "Außerparisische";
korrekte Geschäftsleute mit Aktenköfferchen, Hausfrauen mit Einkaufskörben,
Exoten in ihrer Landestracht - und auch die wärme- oder obolussuchenden
Clochards, die zum Stadtbild gehören wie der Eiffelturm.
Die Metro bringt Sie auch zur Station
Alma-Marceau, zu der Pariser
Kanalisation. Einen
kleinen Teil der über 2000 Kilometer langen Gewölbe und Tunnels des
Pariser Abwassersystems kann man besichtigen. Ein etwas glitschiges,
muffiges aber hochinteressantes Unternehmen.
In die Unterwelt geht es auch zu den
Katakomben. (Metro: Denfert-Rochereau) Nach 91
Treppenstufen stehen Sie vor dem makabren Hinweis zum "Reich der Toten":
"Arrète, c"est ici l"empire des
Morts".
Schön geordnet, mit Herkunftsbezeichnungen und Sinnsprüchen versehen,
liegen hier Millionen Schädel aus früheren Pariser Friedhöfen.
Die berühmten
"Cimetières":
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Interessant und für manche sehenswert sind auch die heutigen Friedhöfe.
Besonders die mit Grabstätten berühmter Personen. Heinrich Heine,
Utrillo, Degas, Stendhal, Emile Zola, Jacques
Offenbach, Sacha Guitry, die "Kameliendame" Alphonsine Plessis und
der Maler Fragonard fanden ihre Ruhestätte auf dem Friedhof
von Montmartre.
Auf dem Cimetière
de Montparnasse liegen u.a. Jean-Paul Sartre, Simone de
Beauvoir, Charles Baudelaire und Guy de Maupassant.
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Ein regelrechtes Freilichtmuseum ist der
Friedhof Père Lachaise. Der Besucher kann hier stundenlang
zwischen den oft recht sonderbaren Grabstätten großer Berühmtheiten
wandeln. Unter anderem liegen hier begraben: Edith Piaf, Colette, Fréderic
Chopin, Oscar Wilde, Molière, Balzac, La Fontaine und Baron Haussmann.
Aber auch Dr. Guillotine, der Erfinder der Hinrichtungsmaschine.
Zur besseren Übersicht gibt es einen Lageplan.
Und wo trifft man die Einheimischen?
Sicher im kleinen Bistro um die Ecke oder beim sonntäglichen
Morgenbummel. Sie gehen
durch eine der engen, alten Gassen, und plötzlich quirlt es nur so von
Leben. Sie befinden sich auf einem der zahlreichen Straßenmärkte. Hier
gibt es nichts, was es nicht gibt, wobei getreu den französischen
Essgewohnheiten, das Lukullische im Hauptangebot ist. Hier erlebt man
das wahre Paris, quer durch alle Bevölkerungsschichten. Das muss man
erlebt haben
Und wo trifft sich die Welt?
Selbstverständlich in den Museen, Theatern, Kinos und auf den
"Grands
Boulevards".
Aber besuchen Sie einmal die schönen überdachten Ladengalerien:
"les
Passages". Oder, und auch
hier sollten Sie sich Zeit nehmen, Europas größtes Kaufhaus mit der größten
"Parfümerie" der Welt: "Les Galeries Lafayette".
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Ein wichtiges Stück dieser außergewöhnlichen
Stadt fehlt Ihnen aber:
Wenn Sie nicht einen der Floh- und Trödelmärkte gesehen haben. "Le
Puce de Saint-Ouen-Clignancourt" ist mit mehr als 1500 Händlern
angeblich der größte Flohmarkt der Welt; wenn Sie beim Besuch von Sacré Cœur versäumt haben, den
nahegelegenen "Place du Tertre" mit den zahlreichen Malern,
Porträtzeichnern und Scherenschnittkünstlern zu besichtigen; wenn
Sie sich nicht in die "Echt-Pariser-Marais-Stimmung" begeben,
hierhin, wo Paris einmal entstand, wo sich heute das Museale mit der
Szene ideal verbindet und, wenn
Sie nicht einen Abend im "Quartier Latin", im
Studentenviertel verbracht haben; nicht bei den "Bouquinisten" am
Seine-Ufer gestöbert haben und wenn Sie sich letztendlich in der Nähe vom
"Place
Saint-Michel", in den sogenannten "Fressgassen", nicht die Gerüche
der "weiten Welt" durch die Nase haben ziehen lassen und hier und da
etwas exotisches probiert haben.
Bleibt schließlich noch das berühmte Pariser
Nachtleben. Es ist unerschöpflich und die "Etablissements für jeden
Geschmack" sind nicht zählbar.
Das Office du Tourisme, 127 Avenue des Champs-Elysées (Metro:
George V oder Etoile) hält in deutscher Sprache ausführliche
Informationen bereit.
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Tipp Nr.3: "Der
Lumpensammler". Paris
hat viel zu bieten und so kann es leicht vorkommen, dass man die
letzte Metro verpasst. " bringt Pariser Nachtschwärmer nach Hause. Ab 1.00
Uhr verkehren insgesamt zehn Nachtbuslinien ab dem Châtelet-Theater,
im stündlichen Rhythmus in alle Himmelsrichtungen.
Die
Haltestellen der "Noctambus" erkannt man an der schwarzen Eule.
Der
Paris-Pass: "Paris-Visite" hat auch hier Gültigkeit.
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