Saarland - Erinnern Sie sich? - Fenner Harz

 

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  Fenner Harz

Viele kennen 'Fenner Harz', die wenigsten werden wohl die Geschichte kennen...

Butterschmeer mit 'Fenner Harz' - e Hardsschmeer

Ich kann Sie beruhigen: Fenner Harz gibt es noch. In früheren Jahren gehörte 'Fenner Harz' zu jedem saarländischen Frühstück (wenn es keine selbstgemachte Marmelade gab). Nichtsaarländer müssen auf 'Fenner Harz' ebenfalls nicht verzichten. 'Grafschafter Goldsaft' ist überall erhältlich -  und das ist das Gleiche. 

Saarländer sind eigen. Eine Zeit lang gab es im Saarland kein 'Fenner Harz', zumindest nicht unter diesem Namen. Das muss so in der Zeit gewesen sein, als der ursprüngliche Hersteller pleite ging und eine Firma aus dem 'Reich' den Betrieb übernommen hatte. Diese verkaufte ihr Produkt unter ihrem eigenen Marken-Namen. Obwohl kein Unterschied besteht, war der Verkauf nur schleppend. Die Herstellerfirma entschloss sich daraufhin, das Zuckerrübensirup, zumindest regional, wieder unter dem alten Namen zu verkaufen - bis heute. 

Was ist 'Fenner Harz'?

Zuckerrübensirup, auch Rübenkraut genannt, ist der naturreine, konzentrierte Saft der erntefrischen Zuckerrübe ohne deren Pflanzenfasern und ohne jeglichen nachträglichen Zusatz.

Er entsteht durch Eindicken von Rübensaft, der aus den gekochten Rübenschnitzeln abgepreßt wird. Grafschafter Goldsaft wird ohne Einsatz von chemischen Stoffen hergestellt und enthält somit keine Konservierungsstoffe.

Der Zuckerrübensirup ist weder ein Vor- noch ein Nebenprodukt des weißen Haushaltszuckers. Er wird überwiegend als Brotaufstrich verwendet und bietet darüber hinaus vielfältige Anwendungsmöglichkeiten beim Kochen und Backen. Neben seiner Süße hat Zuckerrübensirup nicht zu unterschätzende Vorzüge, da er einen hohen Anteil an Mineralstoffen, wie etwa Magnesium und Eisen enthält. Außerdem findet sich in Zuckerrübensirup sehr wenig Natrium, so dass er ideal für die natriumarme Ernährung geeignet ist. Er ist gluten- und lactosefrei.

Und dafür können Sie's verwenden:

  • als malzig süßer Brotaufstrich
  • zum Süßen und Verfeinern von Saucen aller Art
  • zum Backen von Kuchen und Plätzchen
  • auf Reibekuchen bzw. Kartoffelpuffer
  • zum Backen von dunklem Brot, als Zusatz zum Teig, zur Geschmacksverbesserung, zur Bildung einer guten Brotkrume, sowie zur Frischhaltung

Mehr Rezepte mit 'Fenner Harz' (Zuckerrübenkraut) aus dem Grafschafter Backstudio habe ich hier für Sie:

 

Fenne 

Fenne ist der kleinste Stadtteil der Mittelstadt Völklingen. Er leidet unter der massierten Ansiedlung von Industriebetrieben, die seine Struktur als Wohngebiet erheblich beeinträchtigen. Im Süden von der ehemaligen Ölraffinerie Klarenthal und der Kokerei Fürstenhausen, im Westen von Bahnhof und Großkraftwerk, im Norden von Saar und Autobahn eingeschlossen, in der Mitte durch Eisenbahn, Alte Glashütte und Kaltprofilierung eingeengt, kann sich der Ort nicht mehr weiterentwickeln. Hinzu kommen die in letzter Zeit vermehrt auftretenden Bergschäden, die die Lebensqualität der Bürger noch mehr herabsetzen.
Die Geschichte von Fenne ist eng mit dem benachbarten Fürstenhausen verbunden, zu dessen Bann Fenne bis 1937 gehörte.

1640
Erste Erwähnung des Ortes durch die Warndtkarte des Försters Ferger. Er verzeichnete auf Fürstenhauser Bann "Die Fehn", aber noch ohne Besiedlung. Hergeleitet wird der Name vom Althochdeutschen fenni=Sumpf. Noch bis in das letzte Jahrhundert traf man im Ortsbereich sumpfiges Gelände an.

1730
FennerhofDer Fenner Hof umfasste 70 Morgen Ackerland, 110 Morgen Wiesen und Gärten beim Hof und 21 Morgen Wiesen außerhalb des Hofes. "Bei der Pfenn" wurde eine Kohlengrube beschrieben. Sie beschäftigte zwei Bergleute. Schon 1769 lag die Grube wieder still.


1883
Der Fenner Hof ging in den Besitz der Tierarztwitwe Willach über. Unter ihrer Leitung wurden neben der Landwirtschaft, eine Marmelade- und Sauerkrautfabrik betrieben und dort der erste "Fenner Harz" hergestellt.

1905
Die preußische Grubenverwaltung kaufte den Fennerhof, um hier eine Grube zu errichten, was aber nicht realisiert wurde, weil sich in späteren Jahren der Kohleabbau auf das rechte Saarufer nach Luisenthal verlagerte. Zunächst sollte das Gelände des Hofes noch landwirtschaftlich genutzt werden, vor allem zum Futteranbau für die Grubenpferde. Doch im Laufe der Jahre wurde der industriellen Nutzung immer mehr Platz eingeräumt, so dass für einen auf Landwirtschaft ausgerichteten Betrieb bald kein Raum mehr war.
Mit dem Erwerb des Fennerhofes durch die Grubenverwaltung musste auch die Fenner Marmeladenfabrik, deren bekanntestes Produkt "Fenner Harz" war, ihren bisherigen Standort auf dem Gelände des Hofes räumen. Der Leiter Thomas Adorff setzte den Betrieb in einem Gebäude in der Saarbrücker Straße fort.

Später übernahmen Erich und Waldemar Kolb die Fabrik und stellten sie auf die Produktion von Süßwaren und Genußmittel aller Art um. In ihrer ersten Blüte beschäftigten die Lolly Werke Erich Kolb KG" ca. 250 Leute und produzierte täglich rund 100 Zentner Süßwaren und Genußmittel wie die "Lolly gutzjer", den "Ulli Pudding" oder den "Fenner Harz".

1970
Die Storck-Gruppe übernahm die "Lolly Werke Erich Kolb KG", die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war. Im Jahre 1969 beschäftigte die Fenner Süßwaren-Firma 520 Mitarbeiter und erzielte 35 Millionen DM Umsatz. 50.000 kg Bonbons wurden täglich in Fenne hergestellt.

1973
Legte die Storck-Gruppe das Fenner Werk still und verlagerte die Produktion nach Westfalen. Die alten Produktionsstätten wurden 1980 abgerissen, die neuen an Speditionsfirmen verkauft. Der bekannte "Fenner Harz" wird heute noch in der Grafschafter "Krautfabrik Josef Schmitz KG" hergestellt.


Quellen: Ein Teil des Textes und die Bilder aus Fenne stammen von dieser Seite: http://www.voelklingen-im-wandel.de/stadtteile/fenne.htm

Die Rezepte sind verlinkt mit: http://www.grafschafter.de/

 

 

 

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