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Seit 10. April 2005
Welt der Puppen – die
Sammlung Schu
Rautenstrauch-Joest-Museum
Ubierring 45
50678 Köln
Volkskunst, Brauchtum und
Souvenirs im Rautenstrauch-Joest-Museum
Die Kölnerin Barbara Schu hat
dem Rautenstrauch-Joest-Museum 1988 ihre umfangreiche Sammlung von rund
5.000 Miniaturobjekten vermacht. Ein Teil ihrer Kollektion war bereits von
Dezember 1990 bis September 1995 in der Ausstellung “Spielzeugwelten”
am Ubierring zu sehen. Das Museum präsentiert seit 10. April 2005
in seiner Ständigen Sammlung wieder Teile der Kollektion unter einem
neuen Thema. In vier Mahagoni-Schränken, die ebenfalls zur Stiftung gehören,
sind Puppen aus dem breiten Spektrum von Volkskunst, Brauchtum und
Souvenir aus Lateinamerika, Russland und Asien ausgestellt. Diese wurden
meist als Reiseandenken an Touristen verkauft, spielen jedoch auch im
traditionellen Brauchtum der Herkunftsländer eine große Rolle. Um der
Vielseitigkeit der Sammlung gerecht zu werden, hat das Museum einen der
vier Schränke für Wechselausstellungen zu völkerkundlichen Themen
konzipiert. In einem fünften Schrank sind die Exponate so zu sehen, wie
die Stifterin sie selbst zu Hause aufbewahrte.
Bei den Exponaten handelt es sich überwiegend um Puppen, die jedoch nicht
unbedingt zum Spielen, als Dekoration oder Mitbringsel gedacht waren. Denn
Volkskunst wurde nicht nur zum profanen Gebrauch hergestellt, sondern
wurzelt oftmals im Volksglauben und damit zusammenhängenden religiösen
oder magischen Bräuchen. Die Grenzen zwischen Volkskunst, also Objekten,
die nach traditionellen Vorbildern einer ethnischen Gruppe per Hand
gefertigt sind, und meist speziell für Touristen hergestellten Souvenirs
sind fließend. Denn der kulturelle und wirtschaftliche Wandel, vor allem
der Tourismus, beeinflusst das traditionelle Handwerk stark.
Dennoch können sich gerade durch den kommerziellen Verkauf von Volkskunst
als Souvenir viele traditionelle Techniken und Erinnerungen an Bräuche
erhalten. Zum Beispiel werden in Mexiko besonders schön gearbeitete
Teufelsfiguren an Touristen verkauft, die auch von den Einheimischen zu
Ostern als Verkörperung des symbolischen Sieges über das Böse
aufgestellt werden. In Japan reiht man anlässlich des Frühlingsfestes zu
Hause Püppchen mit Miniatur-Haushaltgeräten auf einer siebenstufigen
Pyramide auf, um den Mädchen das Idealbild der Gesellschaft zu
vermitteln. Die Püppchen können aber auch als Souvenir erworben werden.
Und in Indien ist es in einigen Gegenden üblich, für das "dusserah"-Fest
einen Hausaltar mit Miniaturspielzeug zu schmücken, das gleichermaßen
zum Verkauf angeboten wird.
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