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Ach, bin ich erschrocken!
Vom Himmel hoch komm ich her,
von den lieben Englein allen.
Und weil ich so naseweis war,
bin ich heruntergefallen...
Denkt nur, vom Himmel heruntergefallen!
Ich wollte mal seh'n,
was die Menschenkinder machen
in dieser Zeit,
und wie sie sich freu'n
auf die schönen Sachen.
Da kam ich zu nahe ans Himmelsloch
und bums! - lag ich unten.
Gott hat es verboten,
da runter zu gucken.
Na, wenn ich heimkomm'!
Ich fühle mein Fellchen schon jucken.
Aber vielleicht kommt Knecht Ruprecht,
der gute Kerl, und nimmt mich mit.
Mit seinem Eselchen, dem Troll,
sind wir dann zu dritt.
Hü, hott, durch den Wald und über das Feld
und über uns das Sternenzelt.
Doch von den frohen Dingen da oben,
wie die Englein singen
und wie sie Gott loben,
will ich euch erst erzählen.
Auch wie die Englein Kuchen backen
in den himmlischen Backstuben
mit Rosinen und Mandeln
für die Mädchen und Buben
Hm, schmeckt der fein!
Ich hab' ihn schon heimlich gekostet,
So ein ganz klein bißchen!
(Schellengeläute ertönt)
Ach herrje, da kommt Knecht Ruprecht schon!
Ich merk' es an dem groben Ton,
mit dem er seinen Esel lockt,
wenn der lässig oder bockt.
(Schellengeläute klingt ferner)
Knecht Ruprecht, komm' doch!
Knecht Ruprecht, nimm mich mit!
Knecht Ruprecht, warte doch!
Ich bitt'! Ich bitt'!
(Läuft davon)
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