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Armin
Hary - ebenso groß wie verkannt-
war er das Sprintgenie schlechthin, nicht nur
das deutsche. Erst heute, im Abstand von fast
einem halben Jahrhundert, weiß man, wie gut,
wie überragend er wirklich war. Wie ein
Urknall aus fernen Zeiten und Welten mutet
seine Story an:
Olympiasieger
über 100 Meter, Europameister, Weltrekordler
mit magischen 10,0 Sekunden für diese ewige "via triumphalis": alles zusammengepresst
in den Kurzzeitraum von drei Jahren. Ein
leuchtender Stern am Athletenhimmel,
bewundert, vergöttert und - missverstanden.
Erst jetzt, in diesen Zeiten, da die deutschen
Sprinter der Weltelite in aufreizender Weise
hinterherlaufen, da die glorreichen Zeiten
deutscher Supersprinter vorbei sind, wird das
Einmalige, das Unwiederholbare seiner Klasse
deutlich. Damals, in den drei kurzen Sommern,
zwischen 1958 und 1960, schien Hary nur die
Verlängerung der scheinbar ewigen deutschen
Sprinterherrlichkeit darzustellen. Folgte er
nicht nahtlos auf Germar, wie Germar nahtlos
auf Fütterer gefolgt war, der - mit der
Unterbrechung des Krieges - auf Jonath? Jonath
wiederum auf König, der auf Houben usw.,
usw., zurück bis ins Jahr 1912 zu Richard
Rau. Hary aber folgte niemand. Er war die
Vollendung. Heinz Fütterer, selbst
Weltrekordler und Europameister, vor allem
aber ebenfalls Opfer des phänomenalen
Hary‘schen Antritts, hält den Saarländer
schlicht für die größte Sprintbegabung
aller Zeiten.
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