Ein groβes
historisches Fresko über die Hugenotten, jene französischen
– und Mosel- – Protestanten, die nach der Widerrufung des
Edikts von Nantes im Jahre 1685 gezwungen waren, ins Exil zu
gehen, und von Deutschland aufgenommen wurden.
2006 hat
nun der Conseil général der Moselle entschieden, seine
zweite groβe Ausstellung einer regionalen, gleichzeitig
aber auch universellen Thematik zu widmen, nicht zuletzt
aufgrund der Modernität der Ideen, die dieses Thema in
Erinnerung ruft. Die Ausstellung behandelt somit die
Geschichte der Hugenotten, jene französischen – und Mosel
– Protestanten, die nach der Widerrufung des Edikts von
Nantes im Jahre 1685 gezwungen waren, ins Exil zu gehen, und
von Deutschland aufgenommen wurden. Etwa 25.000 französische
Hugenotten sind am Ende des XVII. Jahrhunderts nach
Brandenburg, und speziell nach Berlin ausgewandert. Ihr
Einfluss hat dem Berliner Leben und der Berliner Gesellschaft
den Stempel aufgedrückt, sowohl in der Wirtschaft, als auch
in der Topographie, der Verwaltungsorganisation, der Kunst und
im Bereich der Wissenschaft.
Geschichten
von Familien im Exil
Um diese
Geschichte einem möglichst breiten Publikum näher bringen zu
können, sieht das Szenario eine Führung durch Zeit und Raum
vor, im Rahmen derer man die Geschichte mehrerer Hugenotten
hautnah und persönlich nachvollziehen kann. Dies geschieht
durch die Nachbildung von Tagebüchern oder Schriften, die von
Hugenotten aus Metz, wie beispielsweise Philippe Naudé –
einem Mathematiker, der seine Kindheit in der rue
Saint-Vincent verlebt hatte- oder Suzanne Morizot, deren
Mutter im Kloster der "Propagation de la Foi" eingeschlossen
wurde, um sich zu bekehren, verfasst wurden. Der Werdegang
hunderter von Familien wurde zwischen Metz und Berlin dank der
Forschungsarbeit der Mitglieder der Gesellschaft für
Ahnenforschung der Mosel nachgezeichnet. Archivdokumente aus
den verschiedensten Verwaltungsabteilungen der Region wurden
ebenso verwendet, wie alte Pläne, um die Thematik geografisch
der Region Me tz zuordnen zu können. In der Ausstellung sind
des Weiteren auch Bücher, Goldschmiedearbeiten, Gemälde und
Gravuren zu sehen, die aus groβen deutschen und französischen
Museen und anerkannten Bibliotheken stammen. Zahlreiche
durchaus zeitgenössische Themen werden auf diese Art und
Weise ebenso behandelt: Toleranz und Anerkennung der
Religionsfreiheit, Exil, Aus-/ Einwanderung, … Alle diese
Themen werden so aufgearbeitet, dass es Lehrern möglich ist,
daraus ein zusammenhängendes, attraktives und sinnvolles
Lehrprogramm für Schüler aller Altersstufen zu gestalten.