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FreizeitPlaner Saar-Lor-Lux - Ausstellung Mettlach

   
 

Wappendekor mit tiefer Symbolik

Am 21. März 2007 überreichten Wendelin von Boch, Vorstandsvorsitzender der Villeroy & Boch AG, und seine Frau in einer Generalaudienz auf dem Petersplatz das neue Papstgeschirr an Benedikt XVI. Klirrende Kälte hielt den Papst nicht davon ab, ausführlich über Erinnerungen an Rottach-Egern zu erzählen, der Heimatstadt Brigitte von Bochs.

Zentraler Dekor der 224 Teile umfassenden Sonderanfertigung ist das Wappen Benedikts mit Symbol-Elementen, die er schon als Kardinal von München und Freising verwendete. Als Lieferant der Papstgeschirre blickt Villeroy & Boch auf eine Tradition zurück, die bis zu Pius XII zurückgeht. Bereits 1980 überreichte Wendelin von Boch das offizielle Papstgeschirr an Johannes Paul II.

   
 
Ausstellung
Offizielles Papstgeschirr für Benedikt XVI im Keramikmuseum der Alten Abtei, Villeroy & Boch in Mettlach
Erlebniszentrum von Villeroy & Boch
Saaruferstrasse
Alte Abtei

66693 Mettlach
   
 

Fünf Päpste hat Villeroy & Boch mit Geschirr ausgestattet, beginnend bei Pius XII (1955), darauffolgend Johannes XXIII (1959), Paul VI (1964) und Papst Johannes Paul II. In einer Privataudienz dieses Papstes überreichten Wendelin von Boch und seine Frau das Geschirr im Jahr 1980. Anwesend waren damals auch deren Kinder im Alter von drei und einem Jahr, denen der bekannt kinderfreundliche Papst sich bald zuwandte. Den kleinen Franziskus, den er auf den Arm nahm, interessierte vor allem die Kopfbedeckung des Papstes, die er gleich zu greifen versuchte und schließlich auch sein Petri Fischer Ring, den es ihm in kürzester Zeit gelang, vom Finger zu ziehen, so dass er bald auf dem Boden lag und verschwand. Alle suchten auf den Knien, bis der kostbare Symbolring in einer Ecke wieder auftauchte.

Übergabe in einer Generalaudienz

Seit über einem Jahr ist nun Benedikt XVI im höchsten Amt des Christentums. Ein Gelehrter, ehemals Professor Ratzinger, von dem niemand geglaubt hätte, welche Sympathien, ja Begeisterung er bei den Menschen, vor allem bei der Jugend weckt. Sein natürlicher Zugang zu jungen Leuten, sein Interesse und Verständnis für diese Generation, machte nicht zuletzt der Weltjugendtag der Kirche deutlich.

Auch sein persönliches Geschirr kommt aus Mettlach. In einem mit blauem Samt ausgelegten Koffer, dem "wohl wertvollsten Picknickkorb der Welt", wie ein Fernsehsender kommentierte, wurde es ihm auf einer Tribüne des Vatikanplatzes von Brigitte und Wendelin von Boch präsentiert.

"Es war ein überwältigendes Erlebnis", so von Boch nach der Übergabe des Geschirrs. "Er kam auf uns zu, in seiner gelassenen, heiteren Art. Ein charismatischer Papst. Er hat sich sehr gefreut und nahm sich Zeit, über Erinnerungen an Rottach-Egern zu erzählen. Hier hat er meinen Schwiegervater kennengelernt, der ihm einen Hut schenkte, den er heute noch besitzt."

40 000 Gläubige aus der ganzen Welt fanden sich am 21. März auf dem Petersplatz ein, um den Papst zu sehen, mit ihm zu beten und seinen Segen zu empfangen. Nach der Übergabe bat von Boch den Papst um seinen Segen für die Mitarbeiter des Unternehmens.

Dieses Geschirr benutzt der Papst nicht nur selbst. Es wird ebenso eingesetzt anlässlich unzähliger, meist offizieller Besuche im Vatikan. Villeroy & Boch hat diesbezüglich eine lange Erfahrung: Im Laufe seiner rund 260jährigen Geschichte erhielt das Unternehmen zahlreiche Aufträge von Herrscherhäusern für Sonderanfertigungen, vom russischen Zar Nikolaus über den Märchenkönig Ludwig II bis zum spanischen König Juan Carlos.

So hat Villeroy & Boch auch hier individuell für dieses hohe geistliche Amt und den hiermit verbundenen Anspruch ein Geschirr entworfen. Man setzte das edelste aller Porzellane ein, Bone China mit seinem typischen weichen Glanz und feiner Translueszenz und wählte eine klassische, schlichte Grundform.

Im Zentrum des Dekors steht bei allen Papstgeschirren das jeweilige Wappen des Papstes. Seit über acht Jahrhunderten besitzen Päpste eigene Wappen, deren Symbol-Elemente sie selbst bestimmen. Das Wappen Benedikts XVI nimmt Symbole auf, die er schon als Kardinal verwendete. Villeroy & Boch unterbreitete ihm vier Entwürfe, unter denen Benedikt eine betont schlichte Variante wählte.

Das Papstwappen

Auf dem roten Hauptfeld des kelchförmigen Schildes ist eine Muschel angebracht, ein Sinnbild, das aus den Schriften Augustins bekannt ist. So wie der Mensch in einer Muschel nicht das Wasser des Meeres auffangen kann, kann er mit seinem begrenzten Verstand nicht die Unendlichkeit Gottes erfassen. Darüber hinaus ist die Muschel ein altes Sinnbild für den Pilger. Auch auf diese Tradition möchte Benedikt verweisen.

Die beiden oberen Seitenfelder des Wappens mit goldenem Grund zeigen einen Mohren, ein altes Symbol der Diözese Freising, wo der Papst Kardinal war, und einen Bären mit Packsattel. Der Legende zufolge begab sich der erste Bischof von Freising Anfang des 8. Jahrhunderts zu Pferd auf die Reise nach Rom. Im Wald wurde er von einem Bären angegriffen, der das Pferd riss. Dem Bischof gelang es nicht nur, den Bären zu zähmen, sondern ihn auch mit seinem Gepäck zu beladen. Die kirchliche Interpretation sieht in dem durch die Gnade Gottes gezähmten Bären den Bischof selbst, und im Packsattel die von ihm getragene Last des Episkopats.

Die beiden Schlüssel, die sich hinter dem Schild kreuzen, gehören zur traditionellen Symbolik der Päpste. Sie versinnbildlichen die "Schlüsselgewalt" und gehen auf das Matthäus-Evangelium zurück, in dem Christus zu Petrus sagt: "Ich werde Dir die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was Du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein. Was Du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein."

Zusammen mit den Schlüsseln ist die Mitra, hier oberhalb des Schildes angebracht, eines der ältesten Symbole des apostolischen Stuhls.

Dieses Wappen ist auf nahezu alle 224 Teile des Kaffee- und Speiseservice umfassenden Geschirrs angebracht und harmoniert mit einer dezenten Ornamentleiste aus Blattgold an den Rändern. Harmonisch korrespondiert der edle Dekor vor allem mit der eleganten Grundform des Geschirrs aus der Serie Royal.

Nicht alle 224 Teile, aber eine kleine repräsentative Auswahl, die die Aura dieses besonderen Geschirrs einfängt, ist derzeit im Keramikmuseum in der Alten Abtei zu sehen. Wir laden Sie ein, dieses außergewöhnliche Arrangement des Papstgeschirrs aus nächster Nähe zu betrachten.

   
Homepage Zum Erlebniszentrum
   
   
  Mit freundlicher Genehmigung des Erlebniszentrum von Villeroy & Boch 
Saaruferstraße, Alte Abtei 66693 Mettlach 
 
   
Alle Termine ohne Gewähr
 
 

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