Polizei
gibt Verhaltenstipps zum Thema Wildwechsel |
|
26.09.2008 -
Landespolizeidirektion Saarland
Wildunfälle enden nicht selten tödlich
|
|
Thema Wildwechsel |
|
Saarbrücken. Wildunfälle
passieren grundsätzlich ganzjährig. Doch speziell im Herbst nehmen
sie erfahrungsgemäß zu. Über 90 % der Verkehrsunfälle passieren
mit Personenkraftwagen. Fahrer motorisierter Zweiradfahrer sind
naturgemäß besonders gefährden.
|
|
So kam es am 25. September
kurz vor 23 Uhr auf der Landstraße L 252 zwischen Dudweiler und St.
Ingbert zu einer Kollision eines Motorradfahrers mit einem
Wildschwein. Der Motorradfahrer verletzte sich schwer und musste in
ein Krankenhaus eingeliefert werden.
|
|
Hauptsächlich im Bereich
von Bundes- und Landstraßen wechseln meist Rehe und Wildschweine
besonders in der Abend- und Morgendämmerung die Fahrbahn. 2008 gab es
bereits bis jetzt im Saarland 1.873 Verkehrsunfälle mit 3 Schwer- und
39 Leichtverletzten und insgesamt hohem Sachschaden. Am unfallträchtigsten
sind die Landkreise Merzig-Wadern, St. Wendel und der Saarpfalz-Kreis.
|
|
Jährlich werden den Kfz
.-Versicherern in Deutschland fast 225.000 Verkehrsunfälle gemeldet,
vor allem mit Wildschweinen, Rehen, Hirschen und Füchsen. Der
volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich nach Angaben des
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungsindustrie ( GDV ) auf über
400 Millionen Euro. Die Unfallstatistiken sprechen jährlich von circa
20 bis 30 Toten und circa 3.000 Schwerverletzten nur bei Wildunfällen.
Es wird befürchtet, dass viele der mehr als 1.500 jährlich getöteten
Fahrer beziehungsweise Insassen nach zum Teil unerklärlichen
Baum-Kollisionen auf das Konto von plötzlich auftretenden
Wildwechseln gehen, wobei Fahrzeugführer vermutlich oft falsch
reagier(t)en.
|
|
Die Polizei warnt: Die
Verkehrsteilnehmer können sich nicht immer auf die aufgestellten
Verkehrsschilder verlassen, die an als Wildwechsel bekannten Strecken
stehen. Denn die Tiere können auch an anderen Stellen - sogar auf der
Autobahn - die Fahrbahn wechseln. Daher ist erhöhte Aufmerksamkeit
dringend anzuraten.
|
|
Die Polizei
empfiehlt folgende Verhaltensweisen:
- Vorausschauend fahren und Risiko für
bestimmte Strecken einschätzen
- Verkehrswarnfunkdurchsagen im
Radio ernst nehmen
- Geschwindigkeit verringern,
bremsbereit sein, Abstand halten
- Den Fahrbahnrand beobachten
- Sofern ein Tier die Fahrbahn überquert
hat, auf die hohe Wahrscheinlichkeit nachfolgender Tiere achten
- Bremsen, hupen, abblenden, Tiere
nicht blenden (sie bleiben dann stehen)
|
|
Bei
unvermeidlichen Zusammenstößen gilt:
- Vollbremsung, Lenkrad festhalten,
Ausweichmanöver vermeiden
- Nach Verkehrsunfall Unfallstelle
absichern, Verletzten helfen, Polizei anrufen, ggf. Hilfsdienste
informieren
- Achtung: angefahrene Tiere können
gefährlich sein; Tiere nicht angreifen (Blut, Tollwutgefahr) und
nicht abtransportieren (Wilderei)
- Bei Fremdschäden, zum Beispiel
beschädigte Schutzplanke, auf jeden Fall Polizei verständigen
|
|
Faustregel:
Auch wenn's schwer fällt - bei
Kleintieren nicht ausweichen und sich dadurch selbst in Lebensgefahr
bringen! Aus versicherungstechnischen Gründen wird empfohlen - sofern
dies möglich ist - zur Polizei fahren und sich eine Bescheinigung
ausstellen lassen. Dies ist auch möglich beim zuständigen Jagdpächter
oder Forstamt. Immer an eigene Spurensicherung denken; Fotos fertigen,
Haare sichern.
Landespolizeidirektion
Saarland
Pressestelle
Mainzer Straße 134-136
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681 / 962-2090 / -2091 / -2092 / -2093
Fax: 0681 / 962-2045
|
|
Für Sie gefunden bei http://www.saarland.de/polizei.htm
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|