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Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
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Zwischen Kaiser und
Hitler
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Kindheit in Deutschland 1914 -
1933. |
47 Geschichten und Berichte von Zeitzeugen. Aus
der Reihe 'Zeitgut'. Zahlreiche Abbildungen.
Zeitgut Verlag GmbH
März 2002 -
gebunden -
368 Seiten
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3933336163
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€ 18,90
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„Ich
wünsche mir zu Weihnachten einen Vater“, bittet der zehnjährige
Ernst Haß seine Mutter. Der in der Kaiserlichen Flotte dienenden
Vater ist bei einer Seeschlacht gegen England umgekommen. Ob der
Wunsch in Erfüllung ging, erzählt die erste Geschichte eines Buches
mit Kindheitserinnerungen aus schicksalhaften deutschen Jahren.
Wie erlebten Kinder den Ersten Weltkrieg und das Ende des
Kaiserreiches? Wie kam die Inflation über die Menschen? Was war
golden an den „Zwanzigern“? Wie empfanden Kinder den technischen
Fortschritt mit Radio, Kino und Auto? Die erstaunlich lebendigen
Zeitzeugenberichte geben viele gute Antworten zum damaligen
Alltagsleben.
Eine arbeitsame Idylle jener Jahre schildert Ursula Löbner: Das
geordnete Leben auf Gut Hammelspring in der Uckermark und die täglichen
Ponykutschfahrten zum Lyzeum in
Templin.
Auch hier verändert der Krieg vieles: „Das Vieh wurde
aus den
Stallungen geholt, Kartoffeln und Getreide beschlagnahmt. Für die
eingezogenen Arbeiter bekamen wir französische Kriegsgefangene.“
Bei Kriegsende gelingt hier der Neuanfang leichter als in der Stadt,
wo es an Kaufkraft und Rohstoffen fehlt. „Für unsere Familie waren
die Zwanziger Jahre eine arme Zeit“, erzählt Gertrude J. Seeliger.
„Wir Kinder bekamen gegen den schlimmsten Hunger Quäker-Speisungen:
Milchsuppe und ein dunkles Brötchen.“ Stadtkinder werden aufs Land
verschickt und hochgepäppelt.
Die Kriegsfolgen führen zur Inflation. 1923 verliert auch Ludwig
Eberbachs Vater alles Vermögen. Weil der Schmiedemeister eine größere
Werkstatt aufbauen will, hatte er Häuser und Grundstücke verkauft.
Sein Bargeld auf dem Bankkonto verfällt binnen kurzem zum Nichts.
Als mit der Rentenmark wieder stabiles
Geld
kursiert, schöpfen die Menschen Mut und begeistern sich für die stürmische
Technikentwicklung. Walter H. Moshammer erinnert sich: „Seit 1923
konnte man in Berlin Radio hören. Irgendwann hatte Onkel Felix einen
Kristall-Detektorempfänger und Kopfhörer mitgebracht“. Wenige der
ersten Radiogeräte besitzen einen Lautsprecher.
In den Haushalten weichen die Petroleum- und Gaslampen dem
elektrischen Licht. Der Bubikopf wird modern, junge Frauen lassen sich
die Röcke kürzen. Traute Siegmund erzählt, wie sie zum ersten Mal
„laufende Bilder“ sieht: Kino!
Mitten in die Aufbruchstimmung hinein schlägt 1929 der „Schwarze
Freitag“ an der New Yorker Börse. Die Weltwirtschaftskrise läßt
binnen kurzem ein
Heer von
Arbeitslosen entstehen. Hitlers Heilversprechen fallen auf fruchtbaren
Boden.
Mit zahlreichen Fotos und Dokumenten der Autoren illustriert,
vermitteln die Erinnerungen ein lebendiges Bild des Alltagslebens in
Deutschland.
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