|
Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
|
|
|
Ulrich
Steinhilper
|
Die gelbe Zwei
|
Erinnerungen eines Jagdfliegers
1918 - 1940. Aus der Reihe 'Zeitgut'. 100 Fotos.
Zeitgut Verlag GmbH
Oktober 2002
gebunden
368 Seiten
|
|
3933336309
|
€ 24,80
|
kaufen
|
Ulrich Steinhilper wurde am 14.
September 1918 in Stuttgart geboren. In jener Nacht gab es einen der
seltenen Luftangriffe des Ersten Weltkriegs auf die Stadt. So beginnt
der Lebenslauf des späteren Weltkrieg II-Jagdfliegers.
Als Sohn eines Lehrerehepaars verlebt Steinhilper seine Kindheit in
einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb. Mit siebzehn Jahren
bewirbt er sich 1936 flugbegeistert bei der Luftwaffe und gehört zu
den wenigen, die angenommen werden. Schon bald muss er feststellen,
dass die Ausbildung zum Flieger infolge der technischen Unzulänglichkeiten
mit einem hohen Risiko verbunden ist. Häufig kommt es zu Unfällen,
nicht selten mit Todesfolge. Er selbst überlebt nur durch Glück den
Zusammenstoß mit einem anderen Flugzeug.
Zu dieser Zeit sieht die junge Generation der Deutschen noch keine
Kriegsgefahr. Die Wirtschaft erlebt einen Aufschwung, und der
Nationalstolz wächst angesichts solchen Erfolges und eines
politischen Führers, der die deutschen Interessen offenbar
durchzusetzen vermag. Die jungen Fähnriche lernen, daß der Aufbau
der Streitkräfte dazu beiträgt, den Frieden zu erhalten.
Doch spätestens 1939 ziehen dunkle Wolken auf. Die jungen Flieger
werden aktiven Fronteinheiten zugeführt. Der Krieg beginnt.
Ulrich Steinhilper schildert seine ersten Abschüsse französischer
Flugzeuge über dem Ruhrgebiet und den Einmarsch in Frankreich. Am 22.
Mai 1940 schreibt er an seine Eltern: „Wir haben uns Sedan im
Tiefflug angesehen. ..., wir können froh sein, daß wir den Krieg
nicht im eigenen Land haben.“
Der „wirkliche“ Luftkrieg beginnt, als seine Staffel an den Ärmelkanal
verlegt wird, um Einsätze gegen das flüchtende britische
Expeditionskorps zu fliegen, das am Strand von Dünkirchen auf Schiffe
für seine Evakuierung wartet. Seiner Mutter berichtet er von
erfolgreichen Einsätzen, und den zwiespältigen Gefühlen, die ihn
hierbei begleiten. Der Wunsch nach Kampf ist stark, aber das Wissen,
Menschen zu töten, belastet ihn.
Täglich fliegen die Jagdgeschwader nun zu Kampfeinsätzen in Südengland.
Die Luftschlacht um England ist entbrannt. Viele seiner Kameraden
lassen dabei ihr Leben. Unter den Fliegern breitet sich die
„Kanalkrankheit“ aus, hervorgerufen durch andauernden Stress und
Schlafmangel.
Auch der Autor wird schließlich bei einem Einsatz mit seiner
„gelben Zwei“ abgeschossen. Er kann sich mit dem Fallschirm retten
und gerät in englische Gefangenschaft. (Bis 1946 bleibt er in einem
Camp in Kanada inhaftiert.)
Ulrich Steinhilpers Buch ist ein unverstelltes Zeitdokument. Neben den
intensiv beschriebenen Flugerlebnissen, den riskanten Manövern des
draufgängerischen jungen Mannes, bietet es Einblicke in die damalige
Weltsicht der jungen Offiziere, geprägt vom militärischen Drill und
bedingungslosen Einsatz fürs Vaterland. Steinhilper schildert den
Luftkrieg in seiner vollen Härte, schonungslos genau. Zugleich
beschreibt er lebendig den Alltag des elitären Kreises der damaligen
Jagdflieger.
Die Texte des Buches werden von etwa 100 Fotos und Dokumenten des
Autors bereichert.
|
|
|
|