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Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
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Nichts führt
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Aus der Reihe 'Zeitgut'.
Zahlreiche Abbildungen.
Herausgegeben von Jürgen Kleindienst.
Zeitgut Verlag GmbH
Oktober 2001
gebunden
203 Seiten
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3933336228
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€ 14,80
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Kriegswinter 1944/45. Die Ostfront rückt
immer näher. Die deutsche Bevölkerung wird aufgefordert, ihre
Heimatorte zu verlassen. Das große Fluchtchaos beginnt.
Hertha Balduhn, eine junge Mutter mit drei kleinen Kindern, kämpft
sich durch die Frontlinie und entflieht dem brennenden Danzig. Im
Brief an ihre Schwester berichtet sie von der Flucht aus der Heimat:
„Wochenlang befanden wir uns in ständiger Lebensgefahr. Doch der
Tod wollte uns nicht.“
Die Flüchtlinge erleben Unvorstellbares. Leichen liegen in den Straßengräben,
um sie herum sind Dörfer und Städte zerstört. Die Flüchtlingstrecks
und Züge sind schutzlos sowjetischen Luftangriffen ausgesetzt. Hunger
und Kälte sind die schlimmsten Feinde. Tausende, vor allem
Kleinstkinder und Alte, lassen ihr Leben. Der lange Weg nach Westen im
eisigen Winter des Jahres 1945 wird zum Kampf ums nackte Überleben.
Für viele, die von der Roten Armee überrollt werden, geht es
hingegen in Richtung Osten. Eingepfercht in Viehwaggons, werden
arbeitsfähige Männer und Frauen nach Sibirien verschleppt. Eine von
ihnen ist Hildegard Bolle aus Elbing. Mit 16 Jahren muß sie unter
unmenschlichen Bedingungen Schwerstarbeit verrichten. Krank und
arbeitsunfähig wird sie Ende 1945 nach Deutschland geschickt. Knapp
überlebt sie den Transport nach Sachsen. Sie soll sich bei der
russischen Militärverwaltung in Berlin melden. Hungernd und bettelnd
schlägt sie sich mit anderen nach Berlin durch. Erst hier erfahren
sie, daß sie nicht mehr in ihre ostpreußische Heimat zurückkehren dürfen.
Die wenigen Deutschen, die in ihrer Heimat geblieben sind, werden
unter polnischer Herrschaft zu Fremden im eigenen Land. Gisela Bertl
schildert die Demütigungen und Schikanen, die sie und ihre Eltern
erleiden, bis auch sie 1948 mit wenig Gepäck, das immer wieder nach
Wertvollem durchsucht wird, Ostpreußen verlassen müssen. Ende 1948
ist nahezu die gesamte deutsche Bevölkerung aus den deutschen
Ostgebieten vertrieben.
Nur wenige haben Einfluß darauf, wo sie in Deutschland erst einmal
notdürftig Unterkunft finden. Von den Einheimischen mißtrauisch
betrachtet, sind sie oft neuen Anfeindungen ausgesetzt. Selten finden
sie Hilfe und Verständnis. Bis sie sich heimisch fühlen, vergehen für
die Älteren Jahrzehnte. Viele bleiben fremd und entwurzelt bis zum
Tod.
Die erschütternden Berichte des Buches stehen stellvertretend für
viele Schicksale. Sie zeichnen das Grauen der riesigen
Massenvertreibung nach. Die Texte sind mit zahlreichen Fotos und
Dokumenten der Verfasser illustriert.
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