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Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
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Hungern und
hoffen
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Jugend in Deutschland 1945-1950. |
48 Geschichten und Berichte von
Zeitzeugen.
Aus der Reihe 'Zeitgut'.
Zahlreiche Fotos
und Dokumente
Herausgegeben von Jürgen Kleindienst.
Zeitgut Verlag GmbH
Juni 2000
kartoniert
361 Seiten
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3933336066
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€ 18,90
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Hessen, Frühjahr 1945. Der 15jährige
Werner Schütz muß vom Berg oberhalb des Dorfes mit ansehen, wie die
Amerikaner den elterlichen Hof in Brand schießen. Mit der weißen
Fahne in der Hand rennt er übers Feld, um das Vieh aus den brennenden
Ställen zu retten. - Für die Befreiung von den Nazis kann er nicht
dankbar sein. „...es hat viele Jahre gedauert, bis ich Amerika und
die Besatzer trennen konnte.”
Die 15jährige Christa Ronke schreibt Pfingsten 1945 in ihr Tagebuch:
„Wie schön, nachts wieder ruhig zu schlafen.“ Und am 20.
September: „Ich habe mich nun daran gewöhnt, Serviererin bei den
ehemaligen Feinden zu sein. So wesensfremd sind sie uns eigentlich
nicht.”
In dem Buch „Hungern und hoffen“ zeigen 48
Zeitzeugen-Erinnerungen, wie deutsche Jugendliche damals lebten und
was sie fühlten.
Robert Beyer erlebt das Kriegsende und die amerikanische Besatzung im
Sauerland: „Eine Welt brach für uns Jungen zusammen, als die
vermeintlich unschlagbare deutsche Wehrmacht besiegt war.“ Nun gilt
der Kampf dem Hunger. „Wir holten aus unseren Verstecken
Ehrenzeichen, Armbinden, HJ-Fahrtenmesser, Fernrohre und Pistolen und
tauschten sie gegen Kisten voller Lebensmittel.”
Willkür und Rechtsunsicherheit erlebt Carl-Gerold Arnold im sächsischen
Crimmitschau. Der Vater wird von den Russen verhaftet, die Familie
enteignet. Er selbst kann 1948 zwar das Abitur in der sowjetischen
Zone ablegen, doch zum Studium muß er in den „Westen“ gehen.
Torturen erleiden Jugendliche aus den Ostgebieten. Hildegard Bolle aus
Ostpreußen wird 17jährig nach Sibirien verschleppt. „Täglich wird
der klapprige Karren, hochbepackt mit nackten, knochigen Leichen, zum
Lagertor hinausgeschoben.“ Sie überlebt die Hölle, landet im
August ‘45 per Güterwagen in Sachsen. Später erfährt sie, daß es
kein Zurück nach Hause gibt.
Andere Jugendliche schlagen sich allein im nun-mehrigen Polen durch,
bis ihnen nach Jahren gestattet wird, nach Deutschland zu gehen.Gretl
Hardeland erlebt in Salzburg das Ende des Krieges und die Ausweisung.
Reichsdeutsche sind auch in Österreich fortan unerwünscht.
Wer eine Lehrstelle findet, lernt zunächst Enttrümmern und Aufräumen.
Norbert Geipel arbeitetauf einem Bauernhof im Erzgebirge, „Nicht nur
für Geld“, sondern „für Kartoffeln, Korn und ab und an ein Stück
Speck“.
Diese Zeitzeugen-Erinnerungen sind wichtig und kostbar. Mit den
Einblicken in ganz persönliche Schicksale läßt sich die Zeit gut
verstehen. Auch junge Leser werden gefesselt und betroffen sein.
Die Texte des Buches werden von Fotos und Dokumenten der Autoren
begleitet.
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