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Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
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Heil Hitler, Herr
Lehrer!
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Kindheit in Deutschland 1933-1939. |
50 Geschichten und Berichte von
Zeitzeugen.
Aus der Reihe 'Zeitgut'.
Mit Abbildungen.
Herausgegeben von Jürgen Kleindienst.
Zeitgut Verlag GmbH
Januar 2000
kartoniert
360 Seiten
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3933336120
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€ 18,90
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Das Mädchen Eva erlebt 1933, wie ihre
Mutter den Vater verläßt und die Arbeit als Lehrerin verliert; sie
ist Halbjüdin. Der Vater, langjähriges SA-Mitglied, zerstört mit
seiner judenfeindlichen Polemik die Ehe. „Arische“ Lehrerkollegen
und die jüdische Großmutter helfen der allein stehenden Frau mit
zwei Kindern, über die Runden zu kommen.
1935 erlebt Eva bei einer Schulfeier bewußt ihre Zwitterstellung. An
diesem Tag sollen die Schülerinnen aus Anlaß der „Heimkehr“ des
Saarlandes ins Deutsche Reich ihre BDM-Uniform tragen. Doch als
„Vierteljüdin“ darf Eva nicht im BDM sein. In ihrer Zivilkleidung
sieht sie sich einem Heer von Uniformträgerinnen gegenüber. Als sich
ihr eine neue Schülerin, ebenfalls in Zivil, vorstellt und erklärt,
sie sei „Halbjüdin“, antwortet Eva ihr dennoch stolz-abweisend:
„Ich bin’s nur zum Viertel“.
Mit diesen Erinnerungen beginnt ein bewegendes Zeitdokument, das dem
Leser die Jahre 1933 bis 1939 in Deutschland nahebringt. 50 Zeitzeugen
erzählen ungeschminkt, wie Kinder damals lebten, wie ihr Schulalltag
aussah und was sie spielten. Das Buch zeigt beklemmend auch die
Gradwanderungen der Eltern, wenn sie die Fragen ihrer Kinder
beantworten mußten.
Das Mädchen Ursula entwickelt sich gegen den Widerstand des Vaters
zum begeisterten BDM-Mädel. Ihr Vater, als Lehrer und Nicht-Parteimitglied
in schwieriger Lage, versucht, ihr die Wahrheit über die Juden zu
sagen und verpflichtet sie dann: „Also, abgemacht, du schweigst darüber“.
Der Junge Oskar erfährt erst spät die Wahrheit über den Tod seines
Vaters. Der Lokführer war als überzeugter Katholik ein entschiedener
Hitler-Gegner. Im April 1933 artet ein Streitgespräch mit seinem
Heizer, einem ortsprominenten Nazi und SA-Mann, in eine Schlägerei
aus. Der Heizer schlägt ihn mit einer Eisenstange nieder, der Vater
stirbt daran. Der Hausarzt notiert als Todesursache „Lungenentzündung“.
So schützt er die Familie vor Scherereien mit der SA. Die Mutter
zieht mit den Kindern nach Ostpreußen und schweigt lange...
Immer wieder verschwinden jüdische Klassenkameraden, Nachbarn und
auch die eigenen Väter ohne Ankündigung. „Lassen Sie endlich das
Kind los! Sie wissen genau, warum wir Sie holen.“ wird der jüdische
Vater des Mädchens Margit dabei angeherrscht. - Der Vater von Hans
Wagner meldet sich nach der Entlassung aus dem KZ Börgermoor im
Oktober 1933 „zurück von der Moorkur“; doch er ist schlohweiß, dürr
und krank geworden.
Die Erinnerungen der Zeitzeugen sind wichtig und kostbar. Mit den
Einblicken in die persönlichen Schicksale läßt sich die Zeit gut
begreifen; auch junge Leser werden gefesselt und betroffen sein.
Die Texte des Buches sind von Fotos der Autoren und von einer
elfseitigen Chronologie begleitet.
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