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Bücher aus
dem Zeitgut Verlag
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Deutschland -
Wunderland
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Aus der Reihe 'Zeitgut'.
Zahlreiche Abbildungen.
Herausgegeben von Jürgen Kleindienst.
Zeitgut Verlag GmbH
September 2003
gebunden
361 Seiten
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393333618X
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€ 18,90
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Aufbruch ins Wirtschaftswunder
Nach Hunger und Not und im Angesicht der fürchterlichen Kriegszerstörungen
krempeln die Menschen Anfang der 50er Jahre in Deutschland die Ärmel
hoch. „Die Währungsreform lag hinter uns. Die neue deutsche Mark,
in allen Familien sehr knapp, musste eingeteilt werden. In den Läden
waren die Regale wieder gefüllt, unsere Wünsche und vor allem die
Bedürfnisse waren groß“, erinnert sich Lore Matuschek.
Im Westen Deutschlands geht es wirtschaftlich schnell voran. Überall
entstehen neue Wohnsiedlungen. „Ein Wettlauf begann“, schreibt
Renate Strebel. „Wer hat als Erster ein Fernsehgerät, eine
Waschmaschine, ein neues Auto?“. Die Reisewelle folgt, Millionen
Deutsche machen sich auf den Weg, bevorzugt nach Italien. Heimatfilme
wie „Schwarzwaldmädel“ und „Sissi“ locken die Zuschauer in
die vielen Kinos.
Dagegen ist für viele Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft
der Krieg erst jetzt wirklich zu Ende. Ernst Haß erzählt seine
Erlebnisse mit Willi Mußmann, der seit 1944 als verschollen galt, und
jetzt zu Hause eintrifft. Seine Eltern erkennen ihn nicht wieder, sie
glauben, einen Schwindler vor sich zu haben. Als zartgebauter
Vierzehnjähriger wurde ihr Junge nach Sibirien verschleppt, jetzt
steht ein großer kräftiger Mann vor ihnen, der nicht weiß, wo er
hin soll, wenn ihn seine Eltern ablehnen.
Die Vertriebenen aus den Ostgebieten haben in ihrer neuen Heimat
keinen leichten Stand. Als Außenseiter und „Habenichtse“
angesehen, werden sie von der einheimischen Bevölkerung gemieden und
vielfach vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
In der DDR haben sich die Menschen der neuen Staatsmacht zu beugen.
Viele, die nicht mit dem Regime konform gehen, bekommen Willkür und
Gewalt zu spüren. Klaus Werben wird 1951 im Alter von 20 Jahren unter
Spionageverdacht von der Stasi verhaftet. Obwohl unschuldig, wird er
zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt und erst nach zehn Jahren verbüßter
Haft entlassen.
Am 17. Juni 1953, dem Tag des Volksaufstandes in der DDR, ist Brigitte
Comploj in Magdeburg mit auf der Straße. Sie marschierte in der
aufgebrachten Menschenmenge, um ihrer Empörung über jahrelange
Unterdrückung und Unfreiheit Luft zu machen.
Alfred Grünberg berichtet über Paketkontrollen und die
Literaturzensur in der DDR. „Westliche Literatur sollte den Bürgern
unzugänglich bleiben, abgesehen von einigen geprüften Titeln.“
44 Beiträge von Zeitzeugen aus Ost und West vermitteln ein
vielschichtiges Bild des Alltags in den 50er Jahren. Die Texte des
Buches werden von Fotos und Dokumenten der Autoren bereichert. Ein
spannendes und informatives Zeitdokument der jüngeren deutschen
Geschichte ist entstanden.
Die Reihe ZEITGUT wird fortgesetzt und erweitert.
Manuskripteinsendungen sind jederzeit willkommen an Zeitgut Verlag,
Lektorat, Klausenpaß 14, 12107 Berlin,
Telefon 030 - 70 20 93 23.
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